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Sehenswert


Aussichtspunkte

Bergfried auf dem Wohldenberg

Der 32 Meter hohe Bergfried der Burg Wohldenberg ist, neben einem Mauerrest der alten Burgkirche, der einzige noch bis heute erhalten gebliebene Turm der ursprünglichen Hauptburg. Er wurde im Jahre 1858 zum Aussichtsturm ausgebaut, seine Treppe war aber im Laufe der Zeit marode geworden. Nach seiner Sanierung ist der Turm seit 1994 wieder gefahrlos zu erklimmen und für jedermann und jederzeit geöffnet. Vom Turm aus hat man einen wunderschönen Rundblick über die Gemeinde Holle bis hin zum Harz und zum Brocken, muß dafür aber vorher 132 Stufen bewältigen.

Der Aufstieg ist kostenlos, auch wenn ein Schild am Eingang zum Turm daran erinnert, dass dieses Vergnügen in der Vergangenheit einmal 50 Pfennige gekostet hat. Freiwillige Spenden sind willkommen. Von diesen wird die Pflege der Anlage finanziert, so zum Beispiel die Lichtanlage, die dafür sorgt, dass der Aufstieg auch abends möglich ist und das Wahrzeichen am Wohldenberg nachts eindrucksvoll in der Dunkelheit leuchtet. Bei gutem Wetter ist der Blick in den Nachthimmel ein besonderes Erlebnis, denn andere Lichtquelle stören nicht und lassen die Sterne in in vollem Licht erstrahlen.


Monumente

Kriegerdenkmal

Zu finden: St. Matthäus-Kapelle

Gedenktafel & zwei Grabstätten

Zu finden: Auf dem Friedhof

An der evangelischen Kirche in Sillium gedenken die Bürger des Ortes der Gefallenen des Frankreichfeldzuges 1870/71 mit einem Ehrenmal, das 1999 restauriert wurde. Ein Ehrenmal für die Gefallenen das 2. Weltkrieges steht auf dem Friedhof.

Hier befinden sich auch die Grabstätten zweier unbekannter russischer Kriegsgefangener, deren Todesumstände nie eindeutig geklärt wurden. Die Pflege der Gräber wird von der Gemeinde übernommen.

Pestsäule und Bildstöcke

Zu finden: Auf dem Wohldenberg, kurz vor der Brücke und dem Eingang in den Burghof links

Im Verlauf der wechselhaften Geschichte der Burg Wohldenberg war diese zeitweilig auch im Besitz von unterschiedlichen Rittergeschlechtern. So sind die Namen der Adelsgeschlechter von Saldern, von Wallmoden und von Bortfeld bekannt. Der letzte derer von Bortfeld, mit Namen Aschwin, ließ 1518 die reich bebilderte Pestsäule auf dem Weg zur Burg errichten. Sie ist der älteste erhaltene Bildstock im Landkreis Hildesheim. Da die Burg Wohldenberg am mittelalterlichen Jakobs-Pilgerweg von der St. Jakobus-Kirche in Goslar nach Santiago de Comostella in Spanien lag, trägt die Pestsäule auch den Namen Steinerner Jakob.

1704 ließ ihn der Drost vom Wohldenberg, J.Fr.A. Freiherr von Bocholtz gründlich instand setzten und gab ihm einen Unterbau, der mit einer Bank den ganzen Bildstock umzieht.

Auf der Westseite der Säule erkennt man die Heilige Anna mit ihrer Tochter Maria, dargestellt als junges Mädchen und ihren Sohn Jesus. Auf der ihr gegenüberliegenden Westseite ist die Kreuzigungsszene mit Maria und Johannes zu sehen. Die Nordseite zeigt den Heiligen Christopherus mit dem Jesuskind auf der Schulter, die Südseite die Apostel Petrus und Paulus, die Patronen der ersten Kirche auf dem Wohldenberg. Zu erkennen sind weiterhin die Wappen des Stifters Aschwin von Bortfeld und seiner Frau Magdalena von Rheden. An ihren Schmalseiten sind die Heilige Barbara und der Heilige Andreas dargestellt. Die Inschriften sind weitestgehend verwittert, die Jahreszahl 1518 ist jedoch noch zu erkennen, ebenso die Zahl 1704 für das Jahr ihrer Instandsetzung

Die Säule gehört mit sieben Sandstein-Prozessionskreuzen zu einem Prozessionsweg am Wohldenberg und in Sottrum. Die drei am Wohldenberg stehenden Bildstöcke ließ Drost Bocholtz errichten. Sie sind in ihrer Gestaltung denen in Söder sehr ähnlich, aber an ihren Wappen mit drei Leopardenköpfen eindeutig dem Grafen vom Wohldenberg zuzuordnen. Wir finden den Tabernakelbildstock in unmittelbarer Nähe des Wehrturms auf dem höchsten Punkt des Wohldenbergs zwischen zwei Linden, einen weiteren rechts an der Zufahrt zum unteren Parkplatz direkt unterhalb des Hutewalds und den dritten am Beginn des Fusswegs, der von der Wohldenberger Straße bergauf zur Burgruine führt.

Die Pestsäule ist heute außerdem Bestandteil eines spirituellen Pilgerweges der katholischen Kirche am Wohldenberg. Eine Beschreibung dieses Weges mit Erklärungen und spirituellen Texten liegt in der Kirche aus.

Historischer Steinbruch

Zu finden: Etwas abseits vom oberen Spazierweg rund um die Burg

Schon kurz bevor man den Burghof über die steinere Brücke betritt, weisen kleine Hinweisschilder auf den Rundwanderweg um die Burg hin. Diesen reizvollen Spazierweg hat man innerhalb kurzer Zeit bewältigt und genießt in seinem Verlauf immer wieder schöne Ausblicke auf den unterhalb liegenden Wald, mächtige zwischen Felsen wachsende Baumwurzeln und den Bergfried, der sich oberhalb des Pfades erhebt. Mit etwas Spürsinn findet man etwas abseits des Weges auch den historischen Steinbruch hinter der Burganlage. Hier hatte sich der Drost Bocholtz, scheinbar mit dem Bedürfnis nach Ruhe und Einsamkeit, eine Eremitage errichtet, die man an einer in Stein gemeißelten lateinischen Inschrift erkennt:  

Solitudo sola beatitudo.

Sie geht zurück auf ein Wort des Heiligen Hieronymus:

Einsamkeit ist die einzige Glückseligkeit.

An dieser Stelle soll auch ein zweiter Spazierweg erwähnt werden, der von der Wohldenberger Straße direkt bergauf zur Burg und gleich zu Beginn an einem der historischen Bildstöcke vorbeiführt. Wer ein wenig mehr Zeit hat, kann von hier aus auch über einen weiter unten verlaufenden Weg die Burg umrunden und den Aufstieg später nehmen. Der Weg führt dann vorbei am Sportplatz und durch den wunderschönen Wohldenberger Wald.


Historische Baulichkeiten

Matthäuskirche

Zu finden: An der Kirche

Die erste Kapelle von Sillium wurde 1641 im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges, ebenso wie die Burg Wohldenberg, verwüstet. An gleicher Stelle entstand eine Fachwerkkapelle, die am 12.September 1879 einem Brand zum Opfer fiel. 1883 konnte ein neues Kirchengebäude in roter Klinkerbauweise nach mehrjährigem Wiederaufbau eingeweiht werden.

Schäferscheune

Zu finden: Parkstraße

Zusammen mit dem alten roten Herrenhaus gegenüber ist die Schäferscheune das letzte noch erhalten gebliebene Gebäude der Domäne Sillium und erinnert an die Glanzzeiten des Amtes Wohldenberg. Alle weiteren Gebäude wurden nach Auflösung der Domäne von den nachfolgenden Besitzern abgerissen.

Die Schäferscheune ist ein großes, aus Bruchsteinen erbautes Gebäude. Ein Teil des für den Bau der Scheune verwendeten Baumaterials stammt vermutlich aus der Mauer der 1641 zerstörten Burg, deren Ruine bis 1858 weitgehend abgetragen war. Die Scheune wurde in den vergangenen Jahren aufwendig und von Grund auf saniert und steht unter Denkmalschutz. Heute bietet sie Platz für Veranstaltungen aller Art wie zum Beispiel das Erntedankfest, Gemeindefeste, Tanzvorführungen oder Public Viewing.

Burg Wohldenberg mit St.-Hubertus-Kirche

Zu finden: Wohldenberg

Ein Opferstein auf dem 218 Meter hohen Wohldenberg deutet darauf hin, dass schon in vorchristlicher Zeit kultische Handlungen an diesem Ort stattgefunden haben. Eine erste Burg entstand zwischen den Jahren 1153 und 1160, 1172 wird erstmals der Sitz der Familie des Ludolf von Wöltingerode erwähnt, die sich von nun an Grafen von Waldenberch nannten. Aus diesem Geschlecht gingen drei Bischöfe hervor, von denen Otto II. zwischen 1319 und 1331 Bischof von Hildesheim war. Seine Verbindung zur Burg Wohldenberg muss eine ganz besondere gewesen sein, denn auf der Abbildung auf seinem Grabstein hält Otto ein Modell seiner Burg stolz in der linken Hand.

Von dieser Burg sind heute nur noch einzelne Gebäudeteile erhalten. In ihrer wechselvollen Geschichte wurde sie mehrfach zerstört und wieder aufgebaut und erlebte nach dem Dreißigjährigen Krieg unter dem Drosten Johann Fr.A. von Bocholtz, der Domherr in Hildesheim und später Dekan am Stift St. Andreas war, eine vorübergehende Blütezeit.

Während seiner Amtszeit wurde der Westflügel der Vorburg, der ehemals als Pferdestall gedient hatte, neu aufgebaut. Er beherbergt seitdem und bis heute das Pfarrhaus. Das Burgtor erhielt als neuen Zugang anstelle der hölzernen Zugbrücke eine steinerne Bogenbrücke, über die man auch heute noch die Burg betritt. Von der damaligen Burganlage sind heute nur noch das Pforthaus mit den zwei Flankentürmen (heute Wohnhaus des Pfarrers und Gästehaus), der Bergfried und Mauerreste der ersten Kirche, die den Heiligen Petrus und Paulus geweiht war, erhalten geblieben. Diese erhebt sich unübersehbar in der Mitte der heutigen Burganlage und war über dem bereits erwähnten und noch heute zu erkennenden Opferstein errichtet worden.

In der Nachfolge der Säkulisation von 1803 wurde die Hauptburg als Steinbruch genutzt und bis 1815 abgetragen. Die wertvollen Sandsteine wurden in den umliegenden Dörfern verbaut und unter anderem für den Bau der Schäferscheune in Sillium genutzt.

Der bedeutendste, während der Amtszeit des Grafen von Bocholtz entstandene Bau innerhalb der Burgmauern ist die 1731 errichtete Hubertuskirche. Die kleine, heute im Rokokostil ausgestaltete Kirche ist ein Schmuckstück mit einzigartiger Ausstrahlung …"für Glaubende und Glaubensferne, für Einheimische und Besucher, für Protestanten und Katholiken, für Wanderer und Pilger, für Fremde und Freunde." ( aus: D.Haunhorst, Flyer zum "Pilgerweg am Wohldenberg"), deren Innenausstattung aus dem Jahre 1731 mit Altar, Gemälden und Statuen im Original erhalten sind. Zu beiden Seiten des Altars stehen die großen holzgeschnitzten Figuren der Apostel Petrus und Paulus, das Gnadenbild auf der linken Altarseite ist unter der Bezeichnung Windelmadonna bekannt.

Über dem reichgestalteten Eingangsportal erinnern ein großes fürstbischöfliches Wappen und die lateinische Inschrift in einer Sandsteintafel an den großzügigen Stifter der Kirche, den einflußreichen Fürstbischof Clemens August von Bayern, der bis zu seinem Tode 1761 auch erster Erzbischof von Köln und Fürstbischof von Regensburg, Münster, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim war.

Kerker der Burg

Zu finden: Eingang direkt links im Eingang zur Burg, gegenüber vom Burgcafé

Wer sich gern ein wenig gruseln will, der kann einen Blick in den Kerker der Burg werfen. Hier kann man auch einiges Wissenswertes über die Burg Wohldenberg erfahren.

Neues Amtshaus und altes Wirtshaus

Zu finden: Unterhalb der Burg auf dem Wohldenberg

Etwa 200 Meter unterhalb der Burg Wohldenberg entstand im Jahre 1852 das neue Amtshaus des Amtes Wohldenberg. Nach der Auflösung dieses Amtes bewohnte der Schriftsteller Oskar Meding das Gebäude und verfasste dort bis 1896 zahlreiche historische Romane. Anschließend diente das Haus für einen kurzen Zeitraum als Hotel und ging 1920 in den Besitz des Caritasverbandes der Diozöse Hildesheim über. Heute beherbergen das Amtshaus und weitere neue Gebäude unter dem Namen "Haus Wohldenberg" eine Jugendbildungsstätte der kath. Kirche.

Unweit vom Amtshaus befindet sich außerdem ein altes Wirtshaus aus dem Jahre 1561, das später zu einem Wohnhaus umgebaut wurde und heute privat genutzt wird.